Stress oder Erholung?
Alles begann 3 Wochen zuvor, als ich beschloss an die Saone zum Wallerangeln zu fahren. Jedoch sind die Bestimmungen dort etwas schwierig und ich entschied mich dann nach einen paar Tips an den Mantovastausee zu fahren. Leider sagte mein eventueller Angelpartner ab und ich sollte wohl alleine gehen.
Ich weiß nicht ob es Angst um mich oder eine Art Beschützerinstikt war, aber Verena meine Freundin wollte plötzlich unbedingt mit. Ob sie wusste auf was sie sich da einließ??? -Outdoorcampen mit offenem Zelt und ohne Boden, bei der Feuchte in der Nacht, dazu dann noch Eiseskälte! Naja, ich war froh, dass sie so enthusiastisch war und redete daher alles schön romantisch…
Der Tag der Abreise war dann der 3.10.08 um 1 Uhr morgens.
Geschlafen habe ich vor lauter Aufregung natürlich nicht. Mein lebendes Navi verfiel nach großen Versprechungen nach etwa einer Stunde im Auto in den Tiefschlaf…SUPER…Gähn. Immer mal wieder kam ein Blick vom Beifahrersitz und schaute ob ich noch wach bin, Gott sei Dank noch! Am Anstrengendsten verlief dann die Fahrt durch den schier endlosen Gotthardtunnel.
Um 9 Uhr hatten wir dann endlich unser Ziel erreicht. Bella Italia- genauer gesagt die 3 Stauseen von Mantova. Pünktlich um 10 Uhr bekamen wir unser Boot. Es war ein grünes Shark Boot mit sehr viel Stauraum, der auch von Nöten war. Das Boot lag in einem kleinen natürlichen Hafen. Sehr gut gefiel mir auch, dass das Auto über die 3 Nächte in einem umzäunten Gelände stehen konnte.
Los gings…
Nach einer einstündigen Bootsfahrt durch viele kleine Kanäle hatten wir uns dann unseren Angelplatz ausgesucht.
Kaum angekommen fing es auf einmal dermaßen an zu blasen, ja orkanartig zu stürmen, so dass an ein Ausbringen der Köder mit dem Boot nicht zu denken war. Da wir sowieso so müde waren, entschieden wir uns für einen ausgiebigen Mittagschlaf. Mittlerweile war es nun 18 Uhr am Abend und es stürmte noch immer höllisch.
Doch wir waren ja zum Angeln da und nicht zum Schlafen.
Also raus mit den Köderfische und das mit dem kleinen Schlauchboot (gewagte Nummer war das!).
Alle Hoffnung, dass in den Abendstunden der Wind nachlassen würde war umsonst, es stürmte und stürmte. Wie oben schon erwähnt, mussten wir in einem offenen Zelt nächtigen. Im ständig wechselten Wind war das Zelt wie ein Drachen. Es blies darunter, dass an ein Schlafen eigentlich nicht zu denken war. Nachdem die Köfi´s ausbebracht waren, kam ein junger Italiener an und murmelte aufgeregt was auf Englisch daher. Angeblich fischten wir auf privatem Gelände, das würde für Verena als Nichtangler 5 und für mich 15 Euro die Nacht machen, aber da „wir es ja seien“ mache er uns einen „spezial price“…naja groß diskutieren wollten wir mit dem Halunken auch nicht und berappten die 15 Euro, ohne zu wissen ob er uns jetzt ausgenommen hatte.
So langsam wurde es dunkel und die Fallen waren gelegt.
Um Punkt 24 Uhr gab`s dann endlich eine Windpause. Hoffentlich blieb es so. Nicht nur uns gefiel die Windstille sondern auch den Fischen. Plötzlich sprangen die Karpfen und Kringel von kleinen Fischen waren an der Oberfläche zu sehen. Endlich mal etwas Aktivität am Wasser. Um halb Eins kam dann der erste Biss, ein kurzes Klingeln und dann ein Heftigeres, jedoch schaffte es der Fisch nicht die Reißleine zu sprengen. Da der Köder gute 100m entfernt abgelegt wurde, war es eine lange Kurbelei bis der erste Wels in meinen Händen lag.
In der Zwischenzeit räkelte sich auch Verena aus der Kiste. Nach ein, zwei Bildern gingen wir dann zurück in die Schlafsäcke. Noch immer war der Wind eingeschlafen und es war herrlich ruhig. Eine der drei Ruten hatte ich etwa 5 Meter von unseren Liegen entfernt abgelegt. Der Köder war direkt an der Oberfläche platziert. Plötzlich machte es einen lauten Schmatz und die Angel beugte sich. Doch leider hing der Fisch nicht! Doch das war nicht das Schlimmste, sondern der Wind kam wieder auf und die Fische verschwanden leider wieder.
Am nächsten Morgen MUSSTEN wir den Platz wechseln, da wir ja nur für eine Nacht eine Lizenz beim „gutmütigen Halunken“ besorgt hatten.
Also das gesamte Tackle (und das waren Berge) wieder aufs Boot bringen und einen neuen Platz suchen.
Leider waren am Samstag die einheimischen Karpfenangler unterwegs und es war sehr schwer was Passendes für unszu finden. Nach gut einer Stunde Umherschippern entschieden wir uns für einen kleinen Seitenkanal der 2 m tief und 5 m breit war. Eigentlich hätte ich den Platz nicht ausgesucht, aber es waren weit und breit keine Bäume zu sehen, was viel Sonne und Bräune für Verena´s Körper versprach. Also das Gerät von Neuem aufgebaut und erstmal nach der letzten anstrengen, fast schlaflosen Nacht ein Nickerchen einlegen.
Etwa 100m weiter an der Mündung des Kanals saßen 2 Italiener die auf Karpfen fischten. Micky und Gerald, 2 sehr lustige Gesellen. Ihnen erzählte ich vom „special price man“ und sie bestätigten mir dann tatsächlich, dass ihm 5 km Seeufer gehören. Na wenigstens hat er uns dann doch nicht wie vermutet über den Tisch gezogen.
Der Wind war mittlerweile gänzlich abgeflaut und es war ein genialer Mittag bei strahlend blauem Himmel und 23°C. Der Abend brach herein und ich brachte meine 3 Ruten aus. Bei aller Skepsis über den Angelplatz, es lohnte sich die Stelle zu befischen. Insgesamt fingen wir 2 Waller und hatten noch 3 Bisse.
Das war aber nicht alles, denn nicht nur unsere Köderfische am Haken wurden attakiert, sondern auch die Fische im Setzkescher. Etwa 2 Minuten lang machte sich ein Wels über die Rotaugen im Setzkescher her (Für ihn leider ohne Erfolg). Die Nacht war extrem feucht und alles, wirklich alles war triefend nass. Aber die Sonne trocknete die Sachen glücklicherweise im Laufe des Tages.
Da Micky und Gerald meinten sie würden am Nachmittag gehen, wollten wir uns an ihrem alten Platz (dem Kanaleinlauf) breit machen. Von dort hatte man eine perfekte Sicht über den See und konnte die abertausend Vögel beobachten.
So verbrachten wir auch den Abend und den nächsten Morgen bevor wir abreisten. Aber nun zur Nacht…Von diesem Platz konnte man ein großes Areal abfischen. Wir entschieden uns 2 Ruten jeweils an 2 Inseln im See abzuspannen und eine am Kanaleinlauf zu platzieren. Nachdem ich die letzte Rute an die Insel gebracht hatte und mit dem Schlauchboot zurückgepaddelt war, machte es einen Schlag in der Rute. Und aus weiter Entfernung sah man, dass ein großer Fisch die Reißleine mit einem mächtigen Strudel sprengte und das keine 2 Minuten nachdem ich mit dem Schlauchboot beim Ausbringen des Köders dort für Unruhe sorgte. Leider hing der Fisch nicht, aber lies Einiges erhoffen.
Also nochmals an die Stelle hinausgepaddelt und den Köder abgelegt. Genau diese Rute war es dann wieder, die den besten Fisch der Tour brachte. Einzig die Angel am Einlauf des Kanals blieb in der Nacht stumm.
Diese letzte Nacht war mit Abstand die Schönste. Es war lauschig warm, kein Wind blies, wir konnten neben den Vögeln und dem Sternenhimmel auch die mit Knicklichtern bestückten Ruten aus dem Schlafsack beobachten und dem Rascheln der Nutrias im Gras lauschen.
Leider mussten wir am nächsten Morgen dann früh den Wecker stellen, da der Schiffsverkehr uns zwang die lang ausgelegten Ruten einzuholen.
Das war leider das Ende des kurzen Urlaubes.
Für mich war es dank der tollen Umständen, u. a. weil Verena die ganze Zeit ohne Murren alles mitmachte (hat nachts einige Male geholfen die Ruten auszulegen, zu fotografieren…), sowie dem klasse Wetter und der absolut genialen Natur eines der wohl tollsten Urlaube bisher. Das SCHREIT NACH WIEDERHOLUNG…wir schauen jetzt schon nach einem freien Apriltermin!
Daniel
Eine Antwort zur Überschrift: Mit Sicherheit hat so ein kurzer Urlaub etwas mit Stress zu tun, aber diesen vergisst man in dieser Umgebung sofort!!!!
Hier noch ein paar weitere Bilder…
Ich weiß es jetzt wieder 😛
Schöner Angel-Urlaub!!
Geile Storry,
Ich muss da wohl auch mal hin echt ein geiles gewässer, da gibts auch ebstimmt geile carps!!!
Tight Lines
JAJA , so einen ähnlichen Trip hatte ich 2005 mit meiner Besseren hälfte nach Spanien an den Ebro bei Riba Roja ….!
Aber letzt endlich war es der schönste 😉
Mach weiter so und viele dicke Wallis
ein guter bericht,danke für info!! hab jetzt selber vor hinzufahren-ich denke so märz! hab zwei fragen an dich -erstens Wo bekommt man die Fischerkarten?und das andere ist,das ab heuer boot fahren verboten ist? ich hoffe,du liest es und bekomm antwort-du bist die letzte rettung-DANKE martin
Hi Martin, natürlich lese ich das 🙂 !!!
Es ist wirklich eine tolle Gegend. Seit letztem Jahr sollen sich tatsächlich einige Gesetze geändert haben, grad auch was das Bootfahren angeht. Welche genau kann ich dir auch nicht sagen!!! Meine Freundin und ich haben über das http://www.wallercamp.de/ gebucht. Es ist eine nette und vor allem auch hilfsbereite Truppe vor Ort. Du kannst über das Camp auch Boote am Lago buchen. Gute Infos erhälst du im Forum der Homepage http://www.wallercamp.de/phpbb3/ . Dort erhältst du auch sicher Informationen über die aktuelle rechtliche Situation!
Schöne Grüße Dani
Hallo Daniel, (Hehe leicht zu merken, ist auch mein Name ;-)!)
Also mal zu deinem Bericht ist echt klasse.
Was ich sagen wollte, wenn du wieder mal vor hast mit deiner Freundin so eine tour zu machen, und eventuell du/ihr lust habt gesellschaft zu haben dann kannst du dich gerne mal melden. Wäre da sofort dabei und würde dann auch meine Freundin mitnehmen so haben die beiden Damen Gesellschaft und die Männer können sich um die Giganten der tiefe kümmern ;-)… Hatte so etwas schon öfter mal vor! Jedoch hatte es mich letztes Jahr des ofteren zum Brandungs und hochsee fischen verschlagen und an die Heimischen Gewässer und Flüsse deustchlands. Werde dieses Jahr auf jeden fall für den Sommer einen Uralub in Norwegen planen um dort auf Hochsee auf Butt zu gehen.
Naja meine E-Mail will ich hier nicht unbedingt öffentlich poasten, wenn du magst meld dich doch hier an:
http://angelfreaks.forencity.eu
Ist mein privates Forum das zur Zeit im aufbau ist und dort kannst du mich (Hechty / Admin) gerne kontaktieren, und man kann sich mal ein wenig kennen lernen un austauschen.. eventuell versteht man sich ja und macht mal zusammen so ne Tour.
Würde mich freuen von dir zu hören!
Gruß
Daniel
Hallo Daniel,
ja so eine tollerante Freundin ist echt super…das weiß ich auch zu schätzen!
Dieses Jahr sind bereits alle Urlaube schon verplant.
Hoffentlich hast du einen großen Erfolg mit deinem Forum und vorallem einen tollen Norwegen Urlaub. Ehrlich gesagt juckt mich so eine Reise auch schon seit Jahren. Vorallem der Butt ist ein sehr beeindruckender Fisch!
Bis dann Dani
hallo dani !!
dein bericht vom lago di superiore ist echt super!
habe ein paar fragen an dich,vielleicht kannst du mir helfen.wo bekomme ich ein boot und die angelllizensen vor ort?
wie schaut es mit den angelplätzen aus?
was ist erlaubt,was nicht?
danke für dein bemühen im voraus.
bis bald.
Hallo Günter,
also am Besten ist es wenn du dein Boot und die Lizenz über das Wallercamp beziehst. Zum Einen bekommst du dann gleich eine kleine Einweisung, wo und wie es grad beißt. Was ich aber am Besten finde ist, dass dein Auto über die Zeit am See auf einem eingezäunten Gelände steht (nur für Campangler). Falls du Karpfen angeln willst ist nur eine Futtermenge von 2 kg pro Tag erlaubt. Außerdem ist ein Zelten nicht erlaubt. In einem offenen Shelter ist es aber ok, es wird nichts gesagt. Unter http://www.wallercamp.de findest du im Forum noch nähere Auskünfte. LG Dani
Hallo Dani!!!
Danke für deine information.Ich wünsche Dir noch ein kräftiges Petri Heil.
Lg Günter
Hallo, super toller Bericht, und klasse Fotos, beneidenswert. Gruß Peter
Sehr schone erlebniss an der Lago di Superiore.
Tight Lines!
Grusse aus Holland
Silures Team Holland
super Story, wir fahren am 4. Dezember (brrrrrrrr)
nachg Mantova, es soll schöne Zander geben, bin gespannt auf was ich mich da einlasse. Dein Beitrag hat mich aber motiviert. 🙂
en Gruess a Alli
Hallo Ich fahre im juli dort hin ..kann mir jemand sagen wie es dort mit Zander aussieht..danke
Hallo an alle Angelfreunde,
würde auch gerne laufe 2012 zum Lago Superiore zum Karpfen und Wallern und wieder zum Po fahren.
Komme aus München und wollte fragen, wer lust hat, mit mir dorthin zu fahren.
Meldet euch, wenn ihr lust habt
Peter
p.valy@gmx.de